Anomaly: Warzone Earth – Review PS3
Mit Anomaly: War Zone Earth bietet das Indie-Studio 11bit ein Tower-Defense Spiel der ganz anderen Art. Denn hier übernehmen wir nicht die Rolle der Verteidiger, sondern der Angreifer: Reverse-Tower-Defense.
Wir schreiben das Jahr 2020. Raumschiff-Teile unbekannten Ursprunges fallen auf die Erde und landen in Bagdad und Tokio. Um die Teile herum, bildet sich eine art Energiekuppel. Wir werden als Commander los geschickt diese Kuppel und die RaumschiffT-Teile zu untersuchen. Zu Beginn jeder Mission können wir bis zu sechs Fahrzeuge kaufen, welche im Verlauf eines Levels auch verbessert werden können. Zu Beginn des Spiels steht uns nur ein APC, ein gepanzerter Truppentransporter mit Maschinengewehren, zu Verfügung. Im Laufe des Spieles bekommen wir immer mehr Einheiten dazu, der Crawler zum Beispiel bietet deutlich mehr Feuerkraft, hält aber wenig feindlichen Beschuss aus. Die Fahrzeuge folgen im Level einer bestimmten Route, welche wir jeder Zeit an Kreuzungen und Weggabelungen ändern können. Hierbei muss die Route so geändert werden, dass wir nicht direkt auf Türme zusteuern, sondern diese von den Seiten flankieren.
Als Commander können wir uns frei bewegen und Powerups einsammeln, die dank Luftunterstützung, oft dort wo wir gegnerische Türme zerstören, im Kampfgebiet abgeworfen werden. Mit diesen Powerups unterstützen wir unseren Fahrzeug Konvoi. Wir können einen Reparaturbereich setzten, eine Rauchbombe werfen, die den erlittenen Schaden reduziert, eine Attrappe welche das feindliche Feuer auf sich lenkt und einen Luftschlag, um die Türme zu zerstören bevor unser Konvoi dort eintrifft. Mit der Taste X kann man die jeweiligen Power-Ups auswählen. Dabei pausiert das Spiel. Da die Steuerung mit dem Controller sehr gut funktioniert, kommt niemals Hektik auf. Auf Wunsch können wir das Spiel mit Hilfe der Schultertasten ein wenig beschleunigen.
Der taktische Aspekt des Spieles besteht darin, die ideale Route zu finden sowie die Anordnung in Reihen, in denen wir die Fahrzeuge aufstellen. Die Aufstellung kann jeder zeit geändert werden und somit auf bestimmte Levelpassagen angepasst werden. Steuern wir zum Beispiel auf einen Turm zu, sollten wir den stark gepanzerten APC nach vorne stellen. Bei einem Angriff auf einem nicht drehbaren Turm stellen wir einen Crawler nach vorne, damit dieser frühzeitiger beginnt den Turm unter Beschuss zu nehmen. Zudem besteht Zeitdruck bei den Missionen, wir können also nicht immer den sichersten Weg nehmen. Bei jeder Routenänderung wird uns die neue Ankunftszeit angezeigt und wie lange wir noch Zeit haben um zum Ziel zu gelangen. Der Schwierigkeitsgrad steigert sich angenehm im weiteren Spielverlauf. Zudem könnt ihr vor jeder Mission aus drei Schwierigkeitsgraden auswählen. Zur Verfügung stehen Casual, Fortgeschritten und Hardcore. Für jeden Spieler ist also etwas dabei.
Insgesamt präsentiert sich das Spiel mit einer schönen Optik. Für die optische Abwechslung sorgen die beiden Einsatzgebiete Bagdad und Tokio. Am Anfang des Spiels bewegen wir uns durch kleinere Wüsten Städte, ab der hälfte dürfen wir uns dann durch Tokios Wolkenkratzer schlängeln. Die englische Sprachausgabe wirkt auch sehr gut und die Funksprüche die wir bekommen treiben die Story weiter, ohne das Spielgeschehen zu unterbrechen. Allerdings sind die Untertitel bei der PlayStation 3 Version ein wenig zu klein geraten. Wer zuweit weg sitzt oder einen etwas kleineren Fernseher besitzt, dürfte es ein wenig schwer haben beim lesen. Im Laufe des Spiels schalten wir noch zwei Survivalkarten frei, einmal für Bagdad und Tokio. Hier werden Türme und Alienreaktoren gespawnt und uns ein Zeitlimit gesetzt den Reaktor zu zerstören. Haben wir dies geschafft, spawnt ein neuer Reaktor, nur diesmal wird dieser besser verteidigt. Dies geht so lange weiter bis unser Trupp zerstört wird, oder wir es nicht mehr schaffen den Reaktor in der vorgegebenen Zeit zu zerstören.
Insgesamt kann ich das Spiel jedem ans Herz legen der auch nur im in ferntesten etwas mit Indie und/oder mit Tower Defnse Spielen anfangen kann. Die PlayStation-Version von Anomaly: Warzone Earth beinhaltet zudem einen lokalen Kooperativmodus. Zwei Commander können sich gegenseitig im Kampf unterstützen.