Hell Yeah! – Review
Ein schönes warmes Bad mit seiner Lieblings Quietsche-Ente. So hatte sich Höllenprinz Ash, das tote Karnickel, seinen Entspannungsabend vorgestellt. Doch er hat nicht damit gerechnet, dass ein Paparazzo ihn dabei fotografiert und die Bilder ins Hellternet hochlädt. Fortan wird Ash als Weichei bezeichnet. Um diese Aussage zu widerlegen und die Fotos in seinen Besitz zu bringen, begibt sich Ash auf die Suche nach jedem, der die pikanten Fotos gesehen hat, und bringt sie zur Strecke.
Das Spiel präsentiert sich in einem abgedrehten und farbenfrohen Setting. Sind euch normale Raumschiffe, Zombies oder Aliens als Gegner zu langweilig? Kein Problem Hell Yeah! bietet euch die skurrilsten Gegner die ihr in einem Spiel je gesehen habt, und gibt ihm den letzten Schliff. Kopflose Astronauten, Krabben deren Körper aus einem riesigen Auge besteht oder beflügelte Gehirne. Die Entwickler der Arkedo Studios haben ihrer Fantasie freien lauf gelassen und die Niveaugrenze ziemlich weit runter geschraubt. Im Grunde möchte man gar nicht wissen, wo sie ihre Fantasien so ausleben.
In zehn verschiedenen Welten dürfen wir es mit Ash so richtig krachen lassen. Die Welten sind sehr abwechslungsreich. Kämpfen wir zu Beginn des Spiels noch in der Hölle selbst, setzen wir unser Abenteuer unter anderem in einem Museum, einer Computerwelt, einer Casinowelt, mit benutzbarem Automaten, bis in die tiefen des Weltalls und auf einer quietschbunten Insel fort. Hierbei sticht der schöne Retro-Soundtrack positiv hervor, da dieser sehr gut zu den einzelnen Settings passt. Zudem beißen sich die meisten Lieder direkt im Ohr fest und sorgen für gute Unterhaltung, wenn man Hell Yeah! schon längst geschlossen hat.
Ab und zu gibt es witzige Dialoge zwischen Ash und den einzelnen Monstern. Sie nicht nicht vertont, sondern werden in einer Sprechblase angezeigt. Im Ladebildschirm gibt es dann noch sehr unwichtige und teils auch lustige Tipps. Da Hell Yeah! nicht wirklich lange zum laden brauch, kann man den ein oder anderen Spruch schon mal verpassen.
Jede Welt bietet einen Bossgegner, sowie eine gewisse Anzahl Mini-Bosse. Türen versperren den Weg in den einzelnen Leveln. Diese öffnen sich, sobald wir eine bestimmte Anzahl an Bossgegner im Abschnitt besiegt haben. Dadurch laufen wir auch nicht von Welt zu Welt, sondern sind gezwungen ab und zu mal bereits besuchte Welten erneut zu erkunden. Hervorzuheben sind auch die Minispiele, welche erscheinen sobald wir einen Mini-Boss genug geschwächt haben, um diese endgültig zu besiegen. So müssen wir unter anderem total bekloppte Fragen beantworten, eine bestimmte Taste schnell genug hintereinander drücken oder mit einem Truck die Straße entlangfahren ohne einen Gegner zu treffen. Bei erfolgreichen Abschluss der Minispiele belohnt uns das Spiel mit einem passenden Finishing-Move. Macht man bei den Minispielen allerdings einen Fehler, so wird uns Lebensenergie abgezogen und wir müssen erneut das Minispiel probieren.
Der Schwierigkeitsgrad passt sich gut an. Selbst mit dem großen Waffenarsenal im späteren Spielverlauf fühlt es sich nicht so an, als ob wir zu mächtig wären. Die Minibosse sind im Grund sehr einfach zu besiegen. Die Endbosse wiederum sind da schon schwerer. Klassische Jump and Run Elemente, wie bewegende und verschwindende Plattformen, fordern perfektes Timing bei den Absprüngen. Zwischenzeitlich dürfen wir uns sogar an eine stationäre Kanone oder einem Scharfschützen-Hochposten begeben, um aus sicherer Entfernung den Monstern den Gar auszumachen. Zudem gibt es einige Passagen im Spiel die wir mit einem Uboot oder einem Raumschiff durchqueren müssen. Dies lockert das sonst eher simple Gameplay etwas auf.
Als Ansporn bietet Hell Yeah! einen Haufen verschiedener Kopfbedeckungen für Ash, sowie Skins für die Säge, die wir freischalten können. So können wir Ash z.B. eine Frankensteinmaske aufsetzen und die Säge in einen Schwimmreifen verwandeln. Zudem dürfen wir die bereits besiegten Bossgegner auf einer Insel für uns Arbeiten lassen. In der Mine schaufeln sie nach Geld, im Hafen werden Gegenstände aus den Wasser gezogen. Damit unsere Monster nicht an Arbeitskraft nachlassen lassen dürfen sie auch mal Kurz etwas Spaß am Strand haben.
Die Steuerung ist simpel und sowohl mit Maus und Tastatur sowie mit dem Xbox 360 Pad gut gelungen. Das Gleichzeitige schießen und springen ist mit Maus Tastatur etwas einfacher, da bei dem Xbox 360 Pad der Rechte Analogstick zur Richtungsbestimmung und der Rechte Schultertrigger als Abzug dienen, somit ist das Springen mit dem A Knopf etwas schwierig.
Leider gibt es keinerlei Audio Option im Spiel, was etwas nervig ist, da man die Lautstärke so nur über die Systemlautstärke anpassen kann. Das Spiel muss entweder minimiert werden oder man benötigt eine Tastatur mit Lautstärkeregler. Warum man in den Optionen keine Möglichkeit hat die Lautstärke zu ändern, ist nicht bekannt. Vermutlich waren die Entwickler zu sehr mit ihrer Quietsche-Ente beschäftigt.
Wer einen lustigen und abgedrehten Jump and Run Titel für zwischendurch sucht, liegt mit Hell Yeah! genau richtig. Zudem hat das Spiel einen sehr guten Retro-Soundtrack, der einem direkt im Ohr hängen bleibt.
Wir haben die PC-Version getestet. Hell Yeah! ist als PC-Download und für PSN und XBLA erhältlich. Zum Preis von 12,99 Euro bzw 1.200 Microsoft-Punkte.