Deadfall Adventures – Review
Abenteuer, Mumien und Rätsel. All dies vermischen die Entwickler von The Farm 51 in ihrem neusten Werk namens Deadfall Adventures. Der Ego-Shooter mit Action-Adventure-Elementen ist angesiedelt in H.R. Haggards Quatermain-Universum, das sich über Filme, Bücher und Spiele erstreckt. Wir haben uns die PC-Version des Spiel genauer angesehen. Den Test seht ihr im Nachfolgenden.
Geschichtliches
Deadfall Adventures spielt im Jahre 1938. Wir schlüpfen in die Haut von James Lee Quatermain, der Nachkomme des berühmten Abenteuers Alan Quartermain. James möchte eigentlich weniger in die Fußstapfen seines Großvaters schlüpfen. Er ist mehr auf das schnelle Geld aus, da viele Abenteurer eine Menge Geld bezahlen, um mit einem Quartermain um die Welt zu reisen. James selbst glaubt nicht an die seltsamen Dinge, die sein Großvater entdeckt und niedergeschrieben hat.
Eine Frau namens Jennifer möchte das James sie auf eine Expedition in eine ägyptische Tempelanlage begleitet. Jennifer ist eine amerikanische Agentin und die Ex-Kollegin von James. In der Anlage soll sich das Herz von Atlantis befinden. Ein kostbares Artefakt, welches belebende Kräfte haben soll. Für James ist dies natürlich alles Humbug. Dennoch ließ er sich breitschlagen den ein oder anderen Schatz in Bares umzuwandeln. Doch die beiden tappen in eine Falle, denn eine okkulte Einheit der Deutschen hat es ebenfalls auf das Artefakt abgesehen.
Erste Schritte
Zu Beginn des Spiels dürfen wir den Schwierigkeitsgrad der Gegner und der Rätsel-Elemente unabhängig voneinander einstellen. Dies ermöglicht, dass jeder Spieler seinen Spielstil festlegen kann. Wer mehr auf Shooter steht, der stellt einfach die Schwierigkeit der Rätsel auf niedrig oder umgekehrt. Richtige Hardcore-Spieler können auch beides auf „Schwer“ stellen. So gibt es Kopfnüsse und -schüsse in einem Abwasch. Nachdem wir uns entschieden haben, wie wir Deadfall Adventures am liebsten haben möchten, kann unsere Reise in Ägypten beginnen.
Die ersten Minuten machen uns mit der Steuerung vertraut. Wir steuern unseren Abenteurer mit den „WASD“-Tasten und der Maus. Während wir durch die staubige Wüste laufen, machen wir Bekanntschaft mit ein paar Widersachern, die wir schnell ausschalten. Am Tempel angekommen, packen wir unseren Kompass aus, den unser Großvater uns anvertraut hat. Er kann zwar keine Himmelsrichtungen anzeigen, dafür aber verborgene Schätze, die überall in den einzelnen Level versteckt sind.
Während wir tiefer in die Tempelanlage vordringen, machen wir die Bekanntschaft mit den ersten Rätseln und Fallen. Vor allem im Tempel sind die Rätsel gut platziert, sodass man richtig in die Rolle des Abenteuers schlüpfen kann. Zudem wirken sie nicht zwanghaft oder aufgesetzt. Falls wir bei einem Rätsel nicht weiterkommen, so hilft uns ein kleines Buch, das ebenfalls von unserem Großvater stammt. Leider ist das Notizbuch so klein, dass es sehr schwer zu entziffern ist. Bei den Rätseln ist es nicht so schlimm, aber bei den Fallen kann dieser Umstand uns das Leben kosten.
An bestimmen Punkten können wir die gefundenen Schätze nutzen um unseren Charakter zu verbessern. Deadfall Adventures bietet verschiedene Talentbäume, mit denen wir unsere Trefferpunkte, Ausdauer und andere wichtige Statistiken erhöhen können. So ist die Jagd nach den kostbaren Schätzen keinesfalls sinnlos und hilft uns bei dem Kampf gegen okkulte Deutsche, Russen und untote Widersacher.
Während unsere Reise um den Globus werden wir öfters auf die drei Typen von Gegnern treffen. Hier kommt der Ego-Shooter-Part in das Spiel. Einfach nur schießen gelingt jedoch nicht immer. So können wir die Untoten mit einer Taschenlampe schwächen, damit sie mehr Schaden durch unsere Waffen nehmen. Das Ganze erinnert an den Titel Alan Wake, wo man die Gegner ebenfalls durch Licht schwächen konnte. Ein wenig merkwürdig ist eine Variante der Deutschen. Es gibt einen Gegner, dessen Brust, Oberkörper und Kopf gepanzert ist. Diesen können wir nur mit sehr schweren Geschütz ins Nirvana jagen. Schießen wir allerdings unser gesamtes Magazin auf die ungepanzerten Beine, dann macht es ihm ebenfalls nichts aus. Fröhlich und lebendig schießt er uns über den Haufen. Hier sollten die Entwickler das Design noch einmal überarbeiten. Auch die Vielfalt der Typen hält sich in Grenzen.
Around the World
Ein guter Abenteurer muss eine Menge reisen. So auch James, um das Herz von Atlantis zu bergen, bevor die Deutschen es in die Finger kriegen. Die Schauplätze, die wir bereisen, sind allesamt Vielfältig und abwechslungsreich. So bereisen wir Ägypten, die Arktis und Maya-Ruinen im Dschungel von Guatemala. Langweilig wird unsere Reise nicht, aber wir müssen mit Einschränkungen leben, da die Level nicht sehr weitläufig sind. Deadfall Adventures ist somit sehr linear. Dafür kann das Design der meisten Level überzeugen. Sie wirken authentisch und versprühen einen Hauch von Urlaubsfeeling. Einzig die Arktis sieht zu steril aus. Hier fehlt es deutlich an Details, wie Tiere im Hintergrund oder Fußstapfen im Schnee.
Technologische Makel
Auch wenn das Gameplay von Deadfall Adventures relativ gut ist, hapert es an der Technik. Angefeuert wird der Titel von der Unreal Engine 3, die schon einige Jahre auf dem Buckel hat. Das merkt man auch an den Texturen, die nicht immer scharf sind. Zwar bietet die PC-Version schier unendliche Möglichkeiten, die Grafik einzustellen, aber es ist halt eine alte Engine, die von den Entwicklern nicht großartig aufgebohrt wurde, wie man es von anderen aktuellen Spielen kennt. Es gibt allerdings Stellen im Spiel, die richtig gut aussehen, wie zum Beispiel Ägypten, wenn in der Ferne das Flimmern der Hitze zum Vorschein kommt. Auch die Lichteffekte im Dschungel sind hübsch, wenn die Sonne durch die Blätter scheint. Die Animationen der Charaktere und der Gesichter bewegen sich auf einem durchschnittlichen Niveau. Vor allem die Szenen, wo die Figuren untereinander kommunizieren, wirken sehr starr.
Deadfall Adventures bietet eine deutsche Synchronisation, die leider nur teilweise gelungen ist. Die Stimme des Protagonisten James Lee Quatermain kommt sehr gut herüber, allerdings nervt die Stimme von Jennifer an einigen Stellen. Sie wirkt sehr aufgesetzt und rattert ihre Sätze lieblos herunter. Der Soundtrack ist wiederum sehr stimmig. Schon die Titelmusik erinnert an die guten alten Abenteuer-Filmen der 80er Jahre. Die Sounds der Waffen sind ganz okay, allerdings fehlt hier ein wenig Dynamik und Druck.
Das größte Problem an der Technik ist die künstliche Intelligenz der NPCs. Während die Untoten oder Mumien einfach in unsere Richtung laufen, verstecken sich die menschlichen Gegner hinter diversen Objekten, um in Deckung zu gehen. Leider verpassen sie aus irgendeinem Grund ihre Deckung, und stehen gehen so gerne auch mal ein paar Meter vorher in die Hocke. Unsere Begleiter, wie Jane, sollten uns eigentlich im Kampf unterstützen. Allerdings hat die Gute überhaupt keine Ahnung von den Waffen und schießt willkürlich an den Gegnern vorbei.
Mehr Spieler braucht das Land
Deadfall Adventures bietet auch einen Mehrspieler-Part, den wir aufgrund der regen Beteiligung nicht ausführlich testen konnten. Es war sehr schwierig offene Spiele zu finden. Einzig den Modus „Überlebenskampf“ konnten wir uns anschauen. Hier betreten wir verschiedene Arenen und müssen uns gegen zahlreiche Gegner beweisen. In einigen Spielen kennt man diesen Modus unter den Namen „Horden-Modus“. Der Mehrspieler-Modus des Titels fließt nicht in die Wertung rein.
Fazit:
Deadfall Adventures ist ein linearer Shooter, der sicherlich für einige Stunden an den Bildschirm fesseln kann, aber es fehlt hier deutlich an Tiefgang. Die Rätsel sind gut platziert und machen durchaus Spaß. Auch die Mischung der Shooter- und Rätsel-Elemente ist gut gelöst. Wer ein Spiel für Zwischendurch sucht, der kann definitiv einen Blick riskieren.
Titel: Deadfall Adventures
Genre: First-Person-Shooter
Plattform: PC / PlayStation 3 / Xbox 360
Entwickler: The Farm 51 / http://www.thefarm51.com/
Publisher: Nordic Games / http://www.nordicgames.at/
Empfehlung: USK 16