Luftrausers – Review
Die Idee hinter Luftrausers entstand, als die Entwickler von Vlambeer ein kleines Flash-Spiel entwickelten, um sich von ihrer Arbeit an dem Titel Serious Sam: The Random Encounter abzulenken. Innerhalb von zwei Tagen entstand ein Prototyp, den man eigentlich an größeren Portalen verkaufen wollte. Doch daraus wurde am Ende nichts und man veröffentlichte den Titel als kostenloses Browserspiel. Schnell wurde Luftrauser, so der Name des ursprünglichen Spiels, zum Erfolg. So entschied man sich, den Titel in ein eigenständiges Spiel zu verwandeln, nachdem die Arbeiten an Serious Sam: The Random Encounter abgeschlossen waren. Nach einer Entwicklungszeit von mehr als zweieinhalb Jahren erblickte Luftrausers das Licht der Welt. Das Ergebnis ist ein chaotischer Dogfight-Titel, der eine Menge Spaß bereiten kann.
In Luftrausers übernehmen wir das Ruder des wahrlich schnellsten und beweglichsten Flugzeugs der Welt. In Luftkämpfen auf dem offenen Meer gilt es, so viele Punkte wie nur möglich einzuheimsen und mehr als nur zehn Sekunden zu überleben. Eine schwierige Aufgabe, da im Spiel das pure Chaos herrscht. Eine Story findet man in dem Spiel nicht. Dies ist aber auch absolut nicht nötig. Bei dem Start des Spiels fällt einem sofort der überaus geniale Soundtrack auf, der von Jukio ‚KOZILEK‘ Kallio produziert wurde. Er passt perfekt zum Spiel und sorgt für die passende Atmosphäre.
Auf, auf und davon
Luftrausers wirft uns ohne große Erklärungen direkt in das Spielgeschehen. Gespielt wird der Titel aus der 2D-Ansicht, wie in den guten alten 80er Jahre Dogfight-Titeln. Nachdem wir von unseren Flugzeugträger wie eine Rakete in die Luft gestartet sind, beginnt auch schon das hektische Unterfangen. Von allen Seiten fliegen bereits erste Geschosse und feindliche Jets auf uns zu. Mit Ausweichmanövern, die jegliche Gesetzte der Physik umgehen, versuchen wir so lange wie nur möglich am Leben zu bleiben. Zum Glück können wir auf ein paar dicke Waffen zurückgreifen. Je mehr Gegner wir ins Nirwana schicken, desto mehr Punkte können wir einheimsen.
Wer sich richtig gut in dem Titel schlägt, der darf seinen Multiplikator in die Höhe treiben. Der Schwierigkeitsgrad steigt im Verlauf der Partie rasant an. Anstatt kleine Jets rücken uns dicke Jäger und feindliche Kriegsschiffe auf die Pelle und die Geschosse fliegen aus allen Himmelsrichtungen auf uns zu. Luftrausers wird dann schnell unübersichtlich. Nehmen wir Schaden, dann schließt sich ein Kreis um unser Flugzeug. Dies ist unsere Gesundheitsanzeige und wir müssen unser Feuer einstellen, damit wir uns regenerieren können. Allerdings geht dann auch der erspielte Multiplikator flöten und somit sinkt gleichzeitig die Chance, in die höheren Ränge aufzusteigen.
Die Mischung machts
In Luftrausers stehen uns mehr als 125 unterschiedliche Kombinationen an Bordwaffen, Flugzeugtypen und Motoren zur Verfügung, die wir freispielen können. Jedes Bauteil kommt mit einer Mission daher. Mal müssen wir einen bestimmten Highscore in einer Partie erreichen, eine bestimmte Anzahl an Feinden erledigen oder einen sehr hohen Multiplikator aufbauen. Es gibt mehr als 100 verschiedene Missionen, die teilweise richtig fordernd sind und einen anspornen, die eigenen Fähigkeiten zu steigern.
Die verschiedenen Kombinationen der Bauteile verändern nicht nur das Aussehen des Fliegers, sondern bringen auch einige Vor- und Nachteile mit sich. Beispielsweise können wir einen Rumpf auswählen, der die Gegner einfach durchbohrt, wenn wir durch sie hindurch fliegen. Dadurch richten wir massiven Schaden an. Allerdings sinkt unsere Lebensenergie durch diesen Rumpf. Rüsten wir unseren „Rauser“ mit einem Laser aus, dann können wir keine schnellen Kurven mehr fliegen. Die Möglichkeiten der Individualisierung sind schier unendlich. Eine „übermächtige“ Kombination gibt es nicht. Hier ist Luftrausers sehr gut ausgeglichen.
Optische Täuschung
Luftrausers präsentiert sich selbst in einer 8bit-Optik. Auf großartige Effekte verzichten die Macher. Auch die Farben halten sich in Grenzen. So muss man sich am Anfang des Spiels mit verschiedenen Brauntönen zufrieden geben. Erledigt man einige spezielle Missionen, die man durch die Bauteile erhält, so kann man weitere Farbkombinationen freispielen, die dennoch nicht mehr Farbe in das Spiel bringen. Es gibt zum Beispiel eine Kombination aus Grün und Rot oder grelle Neonfarben. Aber das Ganze macht den Charme des Spiels aus. Leider ist das Bildformat mit 4:3 ebenfalls Retro. Hier hätten wir uns ein schönes Vollbild gewünscht, da man mehr vom Spielgeschehen mitbekommen würde.
Die Steuerung des Fliegers ist so eine Sache für sich. Sie ist zwar an den guten Dual-Stick-Shootern angelehnt, aber dennoch schwer zu meistern. PC-Spieler steuern das Flugzeug mit den Pfeiltasten, während man mit der „X“-Taste das Feuer eröffnet. Leider ist die Steuerung auf dem PC sehr schwammig und wenig präzise, wenn es einmal eng wird in der Luft und man im letzten Moment ausweichen muss. Ein Joypad ist hier deutlich von Vorteil.
Fazit
Luftrausers ist ein sehr unterhaltsames Spiel und vermittelt ein nostalgisches Feeling. Zwar bietet der Titel nur einen Level, aber die einzelnen Missionen und die Jagd nach dem eigenen Highscore steigern den Spielspaß enorm. Nach rund acht Stunden hat man allerdings das Maximallevel erreicht und der Großteil der einzelnen Herausforderungen gemeistert. Trotz der relativ kurzen Partien vergeht die Zeit wie im Flug.
Titel: Luftrausers
Genre: Action
Plattform: PC, PlayStation 3 / PS Vita (Cross-buy)
Publisher: Devolver Digital
Empfehlung: USK —
Release: 18. März 2014
Preis: 8,99 Euro