Hitman: Absolution – Review
Publisher Square Enix und Entwickler IO Interactive, schicken den „Original Assassin“, nach einigen Jahren der Abstinenz, mit „Hitman: Absolution“ zurück in den Dienst. Doch diesmal steht Agent 47 vor seinem wohl gefährlichsten Auftrag. Der sympatische Auftragskiller im maßgeschneiderten schwarzen Anzug, erblickte erstmals im Jahre 2000 das Licht der Laborwelt. Er ist ein Klon, der einzig und allein geschaffen wurde um zu töten. Agent 47 durfte bereits in vier Spielen sein Können unter Beweis stellen. Mit Hitman: Absolution steht der fünfte Teil der Serie im Handel. Im Nachfolgenden testen wir die PC-Version.
Diana Burnwood, eine alt bekannte Kontaktperson zwischen der Agency und Agent 47, löscht sämtliche Kontaktdaten der Agency und legt sie damit lahm. Nachdem sich die Agency wieder aufgebaut hat, schickt diese Agent 47 um die abtrünnige Diana zu eliminieren. Nachdem wir diesen Auftrag ausgeführt haben, bittet uns Diana mit ihren letzten Worten darum, ein Mädchen namens Victoria zu retten, das sich in einem Raum aufhält, der nicht weit von unserem erledigten Auftrag ist. Agent 47 und Diana haben bereits eine gemeinsame Geschichte. Sie war die langjährige Betreuerin von Agent 47 und rettete bereits sein Leben. Daher verspricht 47, dass er sich um das Mädchen kümmern wird, doch schnell stellt er fest, dass die Agency auf der Suche nach Victoria ist. Die Story wird vor und nach jeder Mission in Form einer Videosequenz erzählt. Insgesamt ist die Geschichte nicht sehr spannend. Richtige Überraschungen und Wendungen sind Mangelware.
Die erste Mission erzählt nicht nur den Prolog des Spiels, sondern weist Neulinge in das Geschäft des Tötens ein. Neben den bereits aus den Vorgängern bekannten Interaktionen, wie das Arbeiten mit der Klaviersaite, das Schleichen oder auch das Tarnen bzw. verkleiden, gibt es auch neue Mittel um zum Ziel zu kommen. Die größte Neuerung in der Hitman-Reihe ist der „Instinkt Modus“. Wenn man den Modus mit der STRG-Taste aktiviert, erhält man einen guten Überblick über die Umgebung. So kann man Personen für einen kleinen Zeitraum durch Wände sehen und auch deren aktuellen Laufweg vorhersehen. Des Weiteren zeigt uns der Instinkt hilfreiche Wege um weiter ins Feindgebiet vorzudringen (je nach Schwierigkeitsgrad), Verstecke aber auch Vorrichtungen und Gegenstände die man zu seinem Vorteil nutzen kann um z.B. einen Mord als Unfall aussehen zu lassen. Das aktivieren des Instinktes kostet speziell dafür generierte Energie. Diese Energie bekommt man bei erfolgreichen Liquidierungen und je nach Schwierigkeitsgrad, steigt sie von alleine wieder an.
Besonders viel dieser Energie verbraucht das, nennen wir es mal das „aktive tarnen“. Das heißt, ihr seid verkleidet und eine Person steht kurz davor euch zu entlarven. Wenn man den Instinkt jetzt aktiviert, verbirgt 47 sein Gesicht mit einer Handbewegung und entgeht vor erst der Enttarnung. Verkleiden ist in Hitman so eine Sache. Verkleidet man sich beispielsweise als Polizist, können uns nur die Polizisten enttarnen. Klingt eigentlich logisch, aber man verliert teilweise sehr schnell seine Tarnung. Auf höheren Schwierigkeitsgraden, kann man sich eine Tarnung fast sparen, da man einfach sehr schnell entdeckt wird, weil die Energie des Instinktes zu schnell sinkt. Eine weitere Möglichkeit ist es, eine schnelle Abfolge an Präzisions-Schüssen. Das heißt, bei Aktivierung wird die Zeit verlangsamt und es können Ziele zum erschießen festgelegt werden. Ist dieses erledigt, folgt ein Event, wo Agent 47 die festgelegte Schussfolge ausführt. Der Instinkt-Modus ist aber nicht die einzige Möglichkeit um seine Ziele zu finden. Teilweise reicht einfaches belauschen um sein Ziel ausfindig zu machen.
Die komplette Steuerung von Hitman: Absolution ist auf dem PC sehr gut gelungen. Square Enix und IO Interactive haben es geschafft, die recht umfangreichen Möglichkeiten, in eine einfache und instinktive Steuerung zu verpacken. Wer mit der Standard-Belegung nichts anfangen kann, der hat die Möglichkeit, sie individuell in den Optionen anzupassen. Die Kamera ist in Hitman: Absolution ist immer perfekt positioniert.
Befeuert wird das Spiel mit der neuen Glacier 2-Engine aus dem Hause IO Interactive. PC-Spieler werden mit dieser Engine ihre Freude haben, denn Hitman ist kein einfacher Konsolen-Port. In den Grafik-Optionen findet man umfangreiche Einstellungsmöglichkeiten, die sich je nach Hardware anpassen lassen. Das Spiel unterstützt DirectX-11, Antialiasing, verbesserte Lichteffekte und für die HD-Texturen und den Detailreichtum gibt es Tessellierung. Die Texturen im Spiel sind knackig scharf, fast so scharf wie ein Messer aus Damaststahl. Die Charaktere sind ebenfalls sehr detailliert und sehr gut animiert. Auch sehr sehenswert: Die Lichteffekte. Überall strahlen die Lichter und die Objekte werfen wunderbare Schatten. Hitman’s kahler Kopf wirft auch schon mal den ein oder anderen Lichstrahl zurück. Hier hat sich der Entwickler richtig viel Mühe gegeben, da selbst die aktuellste Hardware gefordert wird. Die einzelnen Missionen bringen uns an die unterschiedlichsten Orte, wie China Town bei Nacht oder auch eine Kleinstadt namens Hope.
Die Gebiete die wir durchstreifen sind mal etwas kleiner und mal etwas größer und bieten Teils offene Gebiete mit Bewegungsfreiheit aber auch Infiltrationsgebiete wo es heißt, von Punkt A nach Punkt B zu gelangen. Langeweile kommt hier definitiv nicht auf. Die Orte sind allesamt sehr abwechslungsreich. Leider gibt es vereinzelte Bugs bei den Nicht-Spieler-Charaktern. Während man gerne mal bei Hitman: Absolution einfach nur dasteht um das Verhalten der Zielpersonen zu beobachten, fallen einem diese kleinen Fehler auf. So kann es vorkommen das NPCs auch mal durch die geschlossene Tür gehen oder teilweise ineinander stehen. Normalerweise weichen die Charaktere aus und laufen nicht durch feste Gegenstände. Die G2-Crowd-Technologie liefert zur Atmosphäre einen super Beitrag bei, aber mit kleinen Einschränkungen. Die neue Technologie erlaubt es, dass viele Charaktere, sogar ganze Massen, auf den Bildschirm gezaubert werden können und so die Level belebt werden. Leider sind diese Massen nicht so ganz dynamisch. Sie reagieren zwar auf die Ereignisse, falls z.B. eine Leiche entdeckt worden ist, aber sie sind hauptsächlich eher stationäre Objekte und agieren zu wenig mit ihrer Umwelt. In den ziemlich dicht besiedelten Missionen fällt schnell auf, dass sich die Models der NPCs gerne mal wiederholen. Hier hätte man ruhig ein paar mehr Models erstellen können.
Die Grafik trägt einen großen Beitrag zur Atmosphäre bei. Hitman: Absolution ist ein düsteres und dunkles Spiel. Die meisten Missionen finden in dunklen Arealen statt. Natürlich arbeitet ein Profikiller gerne im Schatten der Nacht, allerdings durchkreuzen wir innerhalb der Story auch mal hellere Gebiete, wie die Stadt Hope. Trotzdem erwarten uns keine bunten Farben. Die helleren Orte werden in einer dreckigeren Farbpalette präsentiert. Fröhliche Farben findet man vergebens. Der Agent 47 ist auch kein heiterer Mensch, deshalb passt die Farbwahl sehr gut zu dem Titel.