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Sherlock Holmes: Crimes and Punishment – Review

Am 30. September 2014 veröffentlichten Entwickler Frogwares und Publisher Focus Home Interactive das Adventure „Sherlock Holmes: Crimes and Punishment“. Wir haben uns den Titel mal genauer angeschaut – Jahre nach der Veröffentlichung.

Cogglesnatch Crucifix

Als Sherlock lösen wir sechs unabhängige Fälle mit unserem Freund und Partner Watson und unserem treuen Hund Tobey, dabei ist Letzterer oftmals hilfreicher als der gute Doktor. Zur weiteren Unterstützung haben wir die Polizei und die Straßenkinder von Whitechapel. In diesem liebevoll gestalteten viktorianischen Setting können Spieler sich um die 19 Stunden, in unserem Fall am PC, detektivisch austoben.

Die Charaktere sind interessant gestaltet und der Spieler kann sich direkt in die Rolle des Sherlock Holmes einfinden. Sherlock Holmes ist ein extrovertierter, genialer Detektiv der mit besonderem Charme und mannigfaltigem Wissen jedem Täter auf die Schliche kommt, oder, sollte er doch einmal nicht weiter wissen, so weiß er zumindest, wo er eine Antwort in seiner Bibliothek finden kann . Begleitet wird er von seinem Freund und Partner Dr. Watson, der sich schlicht im Hintergrund hält.

Die Synchronstimmen der Charaktere sind sehr angenehm gewählt, die Akzente wirken nicht gestelzt und tragen sehr zur Atmosphäre bei. Die Sprachausgabe ist in Englisch und kann in Deutsch untertitelt werden. Die deutsche Übersetzung ist sehr gut geworden und Witze oder zynische Bemerkungen kommen gut rüber. Die Orte, die wir als Sherlock Holmes besuchen sind nicht sonderlich groß, aber detailreich gestaltet. Beispielsweise befinden sich in einer Szene mehrere große Bücherregale, die unterschiedlich gestaltet und mit verschiedenen kleinen Gegenständen dekoriert sind, wobei erst bei genauer Betrachtung auffällt, dass sie sich wiederholen. Die Ladesequenzen dauern lange. Deshalb wurde versucht diese Zeit effizient zu nutzen und somit haben wir während der Ladezeit die Möglichkeit in unserem Inventar Gegenstände genauer zu betrachten und neue Schlüsse zu unserem aktiven Fall zu ziehen.

Bumblebee Pumpkinpatch

Wie schon oben genannt, wird Sherlock zu sechs unabhängen Fällen hinzugezogen. Diese Fälle spielen an unterschiedlichen Schauplätzen mit den unterschiedlichsten Charakteren. Als Sherlock kommen wir an den Ort der Tat und versuchen, das zu finden, was die Polizei nicht gesehen hat. Dazu nutzen wir unsere besonderen deduktiven Fähigkeiten. Wir schließen von kleinen Details, die die Polizei nicht wahrgenommen hat, folgerichtig auf den großen Tatzusammenhang. Während der Fälle sammeln wir anhand von Aussagen oder Gegenständen Indizien. Eine weitere Methode nützliche Informationen zu finden, ist die Verdächtigen zu betrachten. Dies funktioniert wie folgt: Wenn wir in einem Gespräch mit einem möglichen Verdächtigen sind, können wir ihn genauer unter die Lupe nehmen. Dazu wechseln wir in eine Nahaufnahme des Charakters und können diesen und seine Kleidung untersuchen. So finden wir kleine Verschmutzungen an Ärmeln oder ungewöhnliche Verschleißspuren. All diese Informationen notieren wir uns in unserem Notizbuch. In Sherlocks Journal finden wir eine Reisekarte, die Liste an Beweisen und unsere gesammelten Trophäen.

Wenn es nun darum geht Licht ins Dunkel zu bringen, gelangen wir in ein neues Interface. Zuerst müssen wir mindestens zwei Aussagen finden, die einen Gegensatz zu einander darstellen. Wenn dies getan ist, kann man versuchen den Fall zu rekonstruieren. Dies ist ganz ansehnlich gestaltet, indem jede neue Information eine Synapse darstellt und wir versuchen ein großes Geflecht aus Synapsenverknüpfungen herzustellen. Die Verbindungen entstehen durch das Zusammenführen von gesammelten Informationen. Wenn der Spieler sich ausschließende Informationen auswählt wird dies angezeigt, indem sich keine neue Verbindung bildet. Fügen wir jedoch passende Informationen zusammen bilden sich größere Knotenpunkten. An dieser Stelle sollte nicht davon ausgegangen werden, dass nur weil sich ein Knotenpunkt bildet, dies auch die einzig richtige Lösung sei. Generell hat jeder Fall mindestens 2 mögliche Tatverläufe, die sich anhand der gesammelten Informationen herleiten lassen. Der Spieler muss dann immer noch entscheiden, welcher der Tatverläufe der plausibelste ist.

Des Weiteren kommt der Spieler in den Genuss von Minispielen. Diese sind unterschiedlich gestaltet, mal wird experimentiert, ein anderes Mal muss gemorst werden oder wieder ein anderes Mal wurde unser Geschick in Pflanzenkunde gefragt. Diese Spiele sind abwechslungsreich aufgebaut, an einigen Stellen sind sie sogar recht kniffelig. Wenn jemand nun kein Interesse an diesen Minispielen hat, kann er diese auch komplett überspringen. Am Ende eines jeden Kapitels werden uns Statistiken angezeigt. Dort erfahren wir welche Entscheidungen andere Spieler in diesem Kapitel getroffen oder nicht getroffen haben.

Blenderdick Candygram

Sherlock Holmes: Crimes und Punishment hat Spaß gemacht. Die Fälle sind kniffelig konstruiert und sind nicht auf den ersten Blick zu durchschauen. Uns hat das Rätseln viel Spaß gemacht, obwohl man sich an manchen Stellen schon gefragt hat, wie kam Holmes nun zu dieser Erkenntnis, aber das passt wiederum auch gut zum Charakter. Der Spieler nimmt da eher die Rolle des staunenden Watson ein.

Dass die Ladesequenzen zum Kombinieren genutzt werden können, war eine wirklich gute Idee. Das kann dennoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die langen Ladezeiten insgesamt den Spielfluss stören. Sowohl die Gestaltung der Schauplätz als auch die Grafikqualität haben uns sehr gut gefallen. Was schade war, war dass die Polizei-Statisten nur einen einzigen Satz zu sagen hatten, der wie folgt lautet: „Hello, Mr. Holmes“. Da hätte sicherlich etwas mehr Variation drin sein dürfen. Die abschließenden Statistiken am Ende eines jeweiligen Kapitels sind nett, aber wohl nicht für jeden interessant.

Abschließend kann noch gesagt werden, dass dieses Spiel sich angenehmer mit der Tastatur spielen lässt als mit einem Controller. Wer Gefallen an dem Charakter des Sherlock Holmes hat, viktorianischen Settings nicht abgeneigt ist und Spaß an kniffeligen Rätseln hat, wird an Sherlock Holmes: Crimes und Punishmet seine Freude haben.

Titel: Sherlock Holmes: Crimes and Punishment

Genre: Adventure

Entwickler: Frogwares

Publisher: Focus Home Interactive

Plattform: PC / PS4 / PS3 / Xbox One / Xbox 360

Release: 30. September 2014

 

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